Was ist Supervision?

Raum zur beruflichen Reflexion


Supervision ist der klärende Blick von oben, die kritische Sicht von außen. Sie arbeitet reflexiv und nicht instruktiv.

Supervision verstehe ich in diesem Sinne als beruflichen Reflexionsprozess mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, damit Sie Ihre Selbststeuerungskompetenz entwickeln und Lernprozesse selbstständig initiieren können. Dabei können die folgenden Bereiche im Fokus der Supervision stehen:

  • die (einzelnen) Personen,

  • die Beziehungen,

  • die Organisation(en),

  • die Suche nach Handlungsmöglichkeiten.

Für die Deutsche Gesellschaft für Supervision (DGSv) ist Supervision ein professionelles Beratungsangebot, das zur Sicherung und Verbesserung der Qualität beruflicher Arbeit eingesetzt wird und besonders in den Bereichen Anwendung findet, wo Menschen mit Menschen oder in Bezug auf Menschen arbeiten.

Die nachfolgende Beschreibung orientiert sich an der Definition der DGSv.

Supervision ist professionell

Supervision wird von Fachleuten durchgeführt, die für die komplexen Aufgabenstellungen der Supervision speziell ausgebildet worden sind. In einer mehrjährigen Ausbildung haben sie ein hohes Maß an Eigenschulung und Selbstreflexions- sowie Wahrnehmungskompetenz entwickelt.

Zusätzlich haben sie eine Felderfassungskompetenz, d.h. sie können sich in verschiedenste Arbeitsfelder des Sozial- und Bildungswesens, der Dienstleistungsbereiche und auch der Profitorganisationen hineindenken. Sie haben Kenntnis über unterschiedlichste Organisationen, deren Anliegen, Strukturen und Aufgaben.

So können sie in unterschiedlichsten Aufgabenbereichen bei der Reflexion der Arbeit begleiten und sich mit ihrer ganzen Person professionell dem Beratungsprozess zur Verfügung stellen.

Supervision ist transparent

Supervisor*innen arbeiten mit einer bewussten Berufsethik (siehe z.B. DGSv) und sorgen für eine Kontraktklarheit, indem Aufgaben, Ziele und Modalitäten der Supervision eindeutig festgelegt werden. In der Supervision verbieten sich vom Selbstverständnis her alle manipulativen Techniken.

Supervision konfrontiert

Bewusst initiiert, gibt es eine konstruktiv kritische Auseinandersetzung mit Erlebtem, Problemen, Konflikten und Fragen aus dem beruflichen Alltag. Hier wird nicht weggesehen, sondern bewusst hingesehen, da der/die Supervisor*in seine/ihre Externität an der Stelle nutzten kann. Da es grundsätzlich um die Entwicklung von Personen und Organisationen geht, werden psychische, soziale und institutionelle Faktoren im Prozess berücksichtigt.

Supervision unterstützt

Durch die Konfrontation auf der einen Seite und der Ressourcenorientierung auf der anderen Seite regt die Supervision an:

  • individuelle Problemlösungskonzepte zu entwickeln,

  • die Kommunikationsfähigkeit z.B. eines Arbeitsteams zu verbessern und

  • Strukturveränderungen sowie andere organisatorische Veränderungsprozesse zu initiieren und durchzuführen.

Supervision entlastet und entwickelt

Supervision bietet einen geschützten Raum zur Öffnung, in dem emotionale Entlastung erfolgen kann. Darüber hinaus wird die eigene soziale Kompetenz durch die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und durch Analyse der Kommunikation gesteigert. Hierdurch kann z.B. die Arbeitszufriedenheit in einzelnen Teams erhöht werden. So trägt Supervision letztlich zur Personalentwicklung der gesamten Organisation bei und steigert die Arbeitseffizienz.

Supervision ist flexibel

Supervision wird als Einzelsupervision, Gruppen- oder Teamsupervision und auch als Supervision in Organisationen angeboten.

Supervision ist selbstreflexiv und lernorientiert

Sie instruiert oder schult nicht, sondern fördert das Lernen von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen. Supervision ereignet sich immer in einer interaktiven Beziehung zwischen den Supervisand*innen und dem/der Supervisor*in. Ziel ist das Entwickeln der Fähigkeit, eigenständig Lernprozesse initiieren zu können.

Supervision verbindet

Die entscheidenden Lebensbereiche wie

  • Persönlichkeit und Lebensprägung,

  • persönliches Lebensumfeld,

  • berufliche Rolle und Qualifikation, sowie

  • die Organisation, in der die berufliche Rolle gelebt wird,

werden im Sinne einer Balancierung in der Supervision mit allen Zusammenhängen betrachtet und Strategien zur Regulierung entwickelt. Hier trägt Supervision wichtige Impulse zu besserem und vertieftem Verstehen und damit zur Erweiterung des Handlungsspielraums bei.

Supervision ist Prophylaxe

Gerade in routinemäßig durchgeführter Supervision kann Burnoutprophylaxe betrieben werden. So können Symptome rechtzeitig erkannt und konkrete Gegenmaßnahmen ergriffen werden.